Darm – Gehirn-Achse & 

Culinary Medicine

 

Darm – Gehirn-Achse

Eine Artenvielfalt von Mikroorganismen besiedelt den menschlichen Darm.  Das Darmmikrobiom (auch Darmflora) stellt ein komplexes und dynamisches bakterielles Ökosystem dar, das sich innerhalb der ersten Lebensjahre ansiedelt.

Die Quantität – bis zu 100 Milliarden Mikroorganismen,- und die Qualität der Darmflora hängen stark von dem Individuum selbst und den Ernährungsgewohnheiten jeder Person ab. Einige Studien deuten bis zu 1000 verschiedene Arten von Mikroorganismen wie Bakterien, Archaeen, Eukaryoten und Viren an. Diese Mikroben leben mit dem Mensch und miteinander in Symbiose. Einige Arten besiedeln dauerhaft den Darm, andere sind nur auf „Durchreise“ im menschlichen Darm, können aber großen Einfluss auf die Darmflora haben. Eine gesunde Darmflora hat wiederum positive Wirkung auf den Darm und somit auf die Darmgesundheit, welche einen kausalen Effekt auf das allgemeine Wohlbefinden hat.

 

Die längst vermutete Kommunikation zwischen Verdauung und Gehirn wurde in der letzten Zeit immer öfter untersucht. Studien belegen, dass die „Darm-Hirn-Achse“ ein wichtiger Kommunikationsweg über den Vagus Nerv ist und die Darmgesundheit mit der psychischen Gesundheit korreliert. Magen-Darm-Symptome sind keine Seltenheit bei psychiatrischen Erkrankungen. Appetit- und Gewichtsmodulationen sind Schlüsselmerkmale der depressiven Störungen, während Durchfall und Übelkeit häufige Symptome von Patient*innen mit Angststörungen sind.

 

Wie mehrere Studien zeigen, sind der Darm und das Gehirn über verschiedene Stoffwechsel- und Signalwege miteinander verbunden, von denen jeder das Potenzial hat, die physische und kognitive Gesundheit des Gehirns zu beeinflussen. In den vergangenen zehn Jahren ist der Einfluss der Darmmikrobiota auf die Darm-Hirn-Kommunikation über die sogenannte Darm-Gehirn-Achse in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt.

 

 

Culinary Medicine

Die Auswirkung der Ernährung auf die körperliche Gesundheit wurde längst durch mehrere Studien ausreichend bestätigt.

Einige Ernährungsformen wurden schon als Therapieunterstützende Form der Rehabilitation und Prävention anerkannt: So wird oft bei rheumatoider Arthritis eine entzündungshemmende und bei Urikopathie eine purinarme Ernährung oder für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bei Darmbeschwerden die mediterrane Diät empfohlen. Leider gibt es aber keine Unterstützung bei der Umsetzung. Der Begriff „Culinary Medicine“ ist in Europa relativ unbekannt. Die Culinary Medicine sollte das Verständnis der Mediziner*innen und dadurch auch der Patient*innen um den Umgang mit dem täglichen Nahrungsmittel verbessern, mit dem besonderen Schwerpunkt der Wirkung der Ernährung auf den Körper und Psyche sowie die soziokulturellen und positiven Aspekte des Essens und Kochens.

 

 

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© Varnagy Attila